Mit dem Wort "Toleranz" wird ja heute recht inflationär umgegangen. Sie wird laufend und unablässig eingefordert - gern von linker Seite - wobei diese Art der Toleranz im Grunde nur für die eigenen Positionen verlangt wird, den "Gegnern" aber verwehrt bleibt. Die werden als reaktionär, rückständig, rassistisch, radikal, fundamentalistisch oder auch gerne mal als Nazis beschimpft.
Sehen wir uns erst einmal an, was Wikipedia zu diesem Thema zu sagen hat:
- Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind ein hohes Gut, das jedem - auch und gerade denen, die anderer Meinung wie man selbst sind - gewährt werden muss.
- Jeder Mensch hat ein Recht darauf, eine eigene Meinung zu haben und diese kund zu tun.
- Toleranz ist nicht mit moralischem Relativismus gleichzusetzen. Letzterer bedeutet, dass es keinen gesellschaftlichen Konsens mehr darüber gibt, was gut, richtig, wahr, moralisch akzeptabel und verantwortbar ist - all das wird der individuellen Beliebigkeit überlassen. Der Tod einer jeden Gesellschaft.
- Toleranz heißt weiterhin nicht, dass ich die Meinung eines anderen gut heißen oder teilen muss. Sie bedeutet vielmehr, dass ich ihm/ihr diese zuzugestehen habe, ohne ihnen dabei gleich moralisch verwerfliche Motive zu unterstellen.
- Selbst wenn ich meine Weltanschauung und meinen Glauben für die einzig wahren halte, muss ich anderen Menschen zugestehen, davon abweichende Überzeugungen zu haben.
- Es steht mir frei, diese von meinen Ansichten abweichenden Überzeugungen öffentlich zu kritisieren oder gar anzugreifen - dennoch muss ich dafür sorgen, dass die grundgesetzlich zugesicherten Rechte für alle gelten. Wer andere am öffentlichen Reden hindert und sich selbst als moralischer Übermensch darstellt, widerspricht den Grundwerten unserer Gesellschaft.
- Toleranz ist weiterhin nicht gleichzusetzen mit der Diktatur von Minderheiten, die ihre individuelle Meinung anderen aufzwingen und in Recht und Gesetz schreiben wollen, wobei sie hierbei für sich selbst moralisch hochwertige, für andere aber moralisch verwerfliche Motive unterstellen.
- Toleranz ist schließlich auch nicht dasselbe wie Gleichgültigkeit. Wer keine eigene Meinung hat, wem alles egal ist, dem ist alles gleichgültig. Ein toleranter Mensch hingegen handelt auf Basis einer Ethik und Philosophie, die das Allgemeinwohl im Blick hat.
Unterschiedliche Positionen von Gays und Ex-Gays bezüglich des christlichen Glaubens und alternative Möglichkeiten und Perspektiven, aufeinander zu zugehen.
Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind grundsätzlich gegen den christlichen Glauben. Es gibt nichts "Positives", das darin gelebt wird und das wert zu schätzen ist. Das würde ja behaupten, dass jede Beziehung allein deshalb aufgewertet wird, weil darin etwas Gutes gelebt wird. Man stelle sich das mal bei einer pädophilen Beziehung vor! (Alternativ: Können wir als Christinnen und Christen wirklich reinen Herzens behaupten, tiefe Zuneigung, selbstlose Liebe und gegenseitige Fürsorge würden allein deshalb nichts bedeuten, weil sie in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung gelebt werden? Nein, nicht jede Beziehung wird dadurch aufgewertet. Manche Beziehungen - etwa die pädophiler Art - sind allein aufgrund des radikalen Entwicklungsunterschiedes und der daraus folgenden negativen Konsequenzen für den weniger entwickelten Teil derart gestört und deshalb abzulehnen, dass nichts sie "heilt").
Allein die monogame heterosexuelle Ehe wird von der Bibel befürwortet. Das heißt automatisch, dass alles andere nicht dem Willen Gottes entspricht. (Alternativ: Der erste Teil ist zweifellos richtig und jeder Versuch, das Gegenteil zu behaupten, muss scheitern. Wir dürfen nicht einfach Gebote, die uns nicht passen, "uminterpretieren". Bedeutet das aber wirklich, dass der zweite Teil die logisch richtige Konsequenz ist? Es gibt Menschen, die können - aus welchen Gründen auch immer - keine heterosexuelle Ehe eingehen. Sie schaffen es auch nicht, ein Leben lang alleine zu bleiben und ihr Leben Gott zu widmen ohne an Einsamkeit zugrunde zu gehen. Dürfen wir uns als Christinnen und Christen dann wirklich hinstellen und ihnen einen zu schwachen Glauben vorwerfen? Würde es uns da nicht an der Liebe fehlen, die als das wichtigste Gebot überhaupt über allem steht?).
Sexualität in der Bibel ist immer auf
ein "du" im Rahmen einer heterosexuellen, monogamen und lebenslangen Ehe
hin gerichtet. Dies spiegelt die Lebens-spendende Liebe Jesu zu Seiner
Braut, der Kirche, wieder sowie als Ergebnis zweier Menschen, die ein
Fleisch werden und Leben schaffen auch die Dreifaltigkeit. Alles andere -
einschließlich Masturbation - entspricht nicht diesem Standard und ist
deshalb abzulehnen. (Alternativ: Auch hier ist ein Teil zweifellos
richtig: Das ist der Standard, der sich durch alle Bücher der Bibel
zieht und von Jesus selbst bestätigt wurde. Aber nochmals: Folgt daraus
wirklich zwangsweise, dass alles andere falsch ist? Wenn nicht, unter
welchen Voraussetzungen nicht? Kann ein Lebensentwurf, der dem nicht
entspricht, aber körperlicher wie emotionaler Ausdruck tief empfundener,
andauernder und selbstloser Liebe ist, nicht etwa doch dem allgemeinen
Liebesgebot entsprechen?).
Wir müssen uns von der Bibel und der
Lehrautorität der Kirche leiten lassen und dürfen beides nicht
uminterpretieren, damit es unseren Wünschen und Vorstellungen
entspricht. (Alternativ: Hier steckt viel Wahrheit drin. Dennoch: die
Bibel ist als Ganzes zu sehen. Ein Beispiel: Markus 2,23-28: "Und es
geschah, dass er am Sabbat durch die Kornfelder ging; und seine Jünger
fingen an, im Gehen die Ähren abzupflücken.Und die Pharisäer sprachen zu
ihm: Siehe, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist? Und er
spricht zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel
litt und ihn und die, die bei ihm waren, hungerte? Wie er in das Haus
Gottes ging zur Zeit Abjathars, des Hohenpriesters, und die Schaubrote
aß (die niemand essen darf als nur die Priester) und auch denen davon
gab, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des
Menschen willen geschaffen und nicht der Mensch um des Sabbats willen;
also ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats." Elberfelder
Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen) © Christliche
Schriftenverbreitung, www.csv-bibel.de.
Jesus hat oftmals die wahre Bedeutung der Gebote hervorgehoben. Im
vorliegenden Fall stand die Sättigung des Hungers über etwas, das die
Juden als überaus heilig ansahen: Die Schaubrote im Haus Gottes (!!) zu
essen alleine den Priestern vor zu behalten sowie den Sabbat zu halten.
Das gibt uns keinen Freibrief, all das zu tun, was wir für richtig
halten. Es bedeutet auch nicht, wir dürften uns einfach so über die
kirchliche Lehrmeinung hinwegsetzen. Kann es aber bedeuten, dass es
etwas gibt, das über der herzlosen Forderung nach Erfüllung von Geboten
alleine wegen der Tatsache, dass sie Gebote sind, steht? Kann es
bedeuten, dass jedes Gebot in der jeweiligen Situation abzuwägen ist?
Dass ein Gebot keinen Selbstzweck hat, sondern unter dem allumfassenden
Liebesgebot steht, das uns zwar nicht alles erlaubt, bei dem wir uns gut
und "glücklich" fühlen, aber durchaus bedeutet, dass Gott in unser Herz
sieht und deshalb keine militärische Pflichterfüllung, sondern
selbstlose Liebe will?).