Alle Unterstützung für aktive Schwule, aber keine für die, die erst gar nicht dorthin wollen?
Menschen
mit gleichgeschlechtlichen Neigungen haben in der Regel ein breites
Angebot an Beratungs- und sonstigen Dienstleistungen zur Verfügung –
wenn sie diese ausleben. Staatlicherseits dick subventioniert bleibt
hier kaum ein Wunsch oder Bedürfnis unbefriedigt.
Will
man/frau aber – aus welchen Gründen auch immer – dieses Leben verlassen
oder erst gar nicht dorthin kommen, sieht es rabenschwarz aus.
Ansprechpartner
für psychotherapeutische Unterstützung: Die Deutsche Gesellschaft für
Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde
(DGPPN). Auf eine Anfrage hin, ob es denn für Menschen mit ungewollten
gleichgeschlechtlichen Neigungen Unterstützung gibt – wohlgemerkt nicht
(!) automatisch für Menschen, die „heterosexuell“ werden wollen, kam
eine sehr standardisierte Antwort: Zunächst wird man darüber belehrt,
dass 1973 die amerikanische Psychiatervereinigung APA Homosexualität vom
DSM (Liste der psychischen Krankheiten) gestrichen hatte. Als Folge
davon wurde das 1991 auch bei uns (hier: der ICD) so gehandhabt.
Homosexualität sei keine Krankheit, sondern eine häufige Form
menschlichen Zusammenlebens. Sie bedürfe deshalb keiner Therapie.
Abgesehen
davon, dass dies keine Antwort auf die ursprüngliche Frage war (es ging
nicht um eine „Therapie“ von Homosexualität, sondern um therapeutische
Begleitung bei der Suche nach einem alternativen Leben!), wird hier –
bewusst oder unbewusst – ein wesentliches Detail verschwiegen.
Die
Tatsache, dass Homosexualität aus dem DSM bzw. ICD genommen wurde,
beruhte keineswegs auf neuen medizinischen Erkenntnissen. Die lagen
damals schlichtweg nicht vor – und tun dies auch heute nicht. Der Grund
hierfür war allein politischer Art – ein erheblicher Druck der
Schwulenbewegung. Selbst heute also lässt sich die DGPPN
instrumentalisieren und verschließt politisch nicht korrekten
Forschungen den Weg.
Weiterhin
heißt es in der Antwort, die DGPPN lehne „reparative Therapien“ oder
„Konversionstherapien“ entschieden ab. Auch hier: dies war nicht
Gegenstand der Frage. Außerdem konnte ich keine Organisation und
keinen Therapeuten hier in Deutschland ausfindig machen, der eine
„Konversationstherapie“ anbietet. Auch hier geht die DGPPN der
Schwulenbewegung auf dem Leim. Reparative Therapie und
Konversionstherapie werden hier fälschlicherweise in einem Atemzug
genannt, beschreiben aber etwas ganz anderes. Während eine
Konversionstherapie die sexuelle Orientierung verändern will (es gibt
mittlerweile tatsächlich Anzeichen für eine „Fluidität“ menschlicher
Sexualität – sie ist also keineswegs in Stein gemeiselt!), konzentriert
sich die Reparative Therapie auf einige der Faktoren, die zur
Entwicklung gleichgeschlechtlicher Neigungen beitragen, etwa eine
Störung der Geschlechts-Identität, unerfüllte legitime Bedürfnisse, ein
gestörtes Verhältnis zum gleichgeschlechtlichen Elternteil etc. Dies ist
offenbar der DGPPN noch nicht einmal bekannt – sie bedient sich
ungeprüft der Meinung von wissenschaftlichen Laien, die ihre eigene
Agenda verfolgen. Selbst das Argument, Homosexualität sei eine „häufige“
Form menschlichen Zusammenlebens, ist wissenschaftlich irrelevant. Eine
psychische Störung, die häufig auftritt, wird alleine dadurch ja auch
noch nicht zum weniger pathologisch. Die Tatsache, dass es viele tun,
macht etwas weder in moralischer noch in medizinischer Form „besser“
oder „schlechter“.
Als
medizinischen „Beleg“ für die eigene Sichtweise führt die DGPPN an, es
gebe keine empirische Evidenz (Nachweis) für günstige Effekte von
Konversionsverfahren, wohl könne Patienten dadurch aber Schaden zugefügt
werden. Erneut wird hier auf eine Verfahren polarisiert, dass weder bei
uns allgemein angewandt noch gefragt wurde. Derart pauschalisierte
Aussagen sind nicht wissenschaftlich und schon gar nicht ethisch
vertretbar. Jeder Therapeut und jede Therapeutin kann dem Hilfesuchenden
potentiell Schaden zufügen. Die Frage ist, ob dann die Therapieform als
ganze oder der Therapeut Schuld hierfür trägt. Da die DGPPN sich
offensichtlich noch nicht einmal mit den wissenschaftlichen Arbeiten
hierzu befasst hat und alternative Therapiemodelle auch im Studium nicht
Gegenstand der Lehre sind, kann sie hierzu auch keine gültige Aussage
treffen. Würde man die von ihr getroffenen Aussagen auf alle Formen
sexuellen Empfindens übertragen und damit alles mehr oder weniger als
„normale“ Formen menschlichen Zusammenlebens hinstellen, würde dies zu
absurden und unverantwortlichen Ergebnissen führen.
Die
Mitarbeiterin der DGPPN (der ich noch nicht einmal böse Absicht
unterstellen will!) weist weiterhin darauf hin, dass psychische
Erkrankungen unabhängig von der sexuellen Orientierung „anhand der
klinisch relevanten Symptome gemäß ICD-10 Kriterien klassifiziert“
werden und dementsprechend von Fachleuten therapiert werden sollen. Dies
ist schon aus wissenschaftlicher Sicht ein unsinniges Vorgehen. Hier
werden bewusst Faktoren und Ursachen ausgeklammert bzw. voneinander
getrennt gesehen, die durchaus etwas miteinander zu tun haben können.
Mit anderen Worten: Der Patient bekommt nicht die beste Hilfe, die
verfügbar ist, da dies politisch nicht korrekt ist.
Womit
wir beim Abschluss-Statement der DGPPN-Kollegin sind: "Direkt oder
indirekt erfahrene Diskriminierung kann zur Entstehung psychischer
Erkrankungen bei homosexuellen Menschen beitragen." Hier trägt die
schwule Propaganda reiche Früchte: alles, was nicht politisch korrekt
ist, ist „Diskriminierung“. Hier wird in unglaublicher Art und Weise
unterstellt, dass Therapeuten, die oben genannten Ratsuchenden Hilfe
anbieten, nicht wissenschaftlich arbeiten, sondern „diskriminieren“. So
macht man es sich selbst sehr einfach – man muss sich erst gar nicht mit
dem Thema in einer objektiven, wissenschaftlichen Herangehensweise
befassen, sondern stellt Andersdenkende als Menschen zweifelhaften
moralischen Charakters dar. Das ist nichts anderes als unselige
Propaganda.
Die
angestrebte Therapie, so die DGPPN, ziele nicht auf die Homosexualität
ab, sondern auf die Konflikte, die in Verbindung mit religiösen,
gesellschaftlichen und internalisierten Normen entstehen. Mit anderen
Worten: der gute alte Leitsatz „Nicht der Homosexuelle hat ein Problem,
sondern die Gesellschaft“. Ziel des Therapeuten sei es, dass sich
der/die Homosexuelle wieder gut bei dem fühle, was er/sie tut und
gegebenenfalls alle Einstellungen überwindet, die dem entgegen stehen.
Das ist keine wissenschaftliche Therapie, das ist ideologisch motivierte
politische Korrektheit par excellence. Hier fügt die DGPPN ihrerseits
möglicherweise denen Schaden zu, die aus persönlichen, religiösen oder
anderweitigen Gründen ein Ausleben ihrer Neigungen nicht für gut heißen
können. Anstelle ihnen beizustehen und ihre Ansichten zu respektieren,
sorgt die DGPPN noch für Schuld- und Schamgefühle und will ihnen
Ansichten aufschwatzen, die nicht die ihren sind. Mit welchem Recht?
Hier
hält man sich mit einer klaren Antwort auf die Anfrage bedeckt. Die AOK
etwa geht erst gar nicht auf dieses Thema ein, sondern verweist
allgemein auf Informationen zur Psychotherapie. Auch hier wird einem
Ratsuchenden offenbar nicht weiter geholfen. Soll man vielleicht erst
alle Therapeuten in der Gegend abklappern, um einen zu finden, der
bereit ist, einem beizustehen?
Bei
einem Pastor, einem Priester etc. Hilfe zu suchen, ist beinahe ein
Glücksspiel. Manch einer wird hier das finden, was er/sie sucht,
allerdings ist die Bandbreite der Haltungen, Meinungen, Ansichten und
Herangehensweisen hier – selbst innerhalb einer Kirche – enorm. Wenige
halten sich an das, was ihre eigene Lehrautorität verkündet. Viele
handeln nach eigenem Gutdünken. Wirklich empfehlenswert ist dies für
Betroffene nicht. Zu groß ist das Risiko hierbei, an „den Falschen“ zu
geraten – mit unkalkulierbaren Konsequenzen.
Angebote im Bereich Lebensberatung und Seelsorge
Hier
sieht die Lage etwas besser aus. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung
sind von anerkannten Lehreinrichtungen zertifizierte Lebensberater und
Seelsorger in der Regel theoretisch und praktisch sehr gut ausgebildet
und erfahren. Natürlich führen diese Einrichtungen keine Therapien
durch, eine seelsorgerische Begleitung oder eine Teilnahme an einer
Selbsthilfegruppe kann hier sehr hilfreich sein. Zu nennen sind hier
etwa christliche Einrichtungen wie Wüstenstrom (www.wuestenstrom.de),
das Weisse Kreuz (www.weisses-kreuz.de) oder Organisationen wie Jason
International (https://jason-online.webs.com), der Partnerorganisation
der internationalen, wohl ältesten Organisation auf diesem Gebiet:
Homosexuals Anonymous (www.homosexuals-anonymous.com).
Der
Standpunkt der DGPPN soll hier auf keinen Fall verteufelt werden.
Selbstverständlich sind psychische Krankheitsbilder von entsprechenden
Psychotherapeuten oder Psychiatern zu behandeln. Betroffene sollten hier
keinesfalls zögern, Hilfe zu suchen. Nötigenfalls klärt ein
Eingangsgespräch, ob der Therapeut/Arzt bereit ist, die Einstellung des
Patienten zu akzeptieren und nicht dagegen zu arbeiten. Gleichwohl
werden die meisten Betroffenen alleine dadurch nicht die Hilfe finden,
die sie brauchen. Abgesehen davon hat nicht jeder von ihnen eine
psychische Erkrankung. Deshalb ist ein TNetzwerk von Freunden,
Seelsorgern, Lebensberatern, Therapeuten, Ärzten usw. nicht nur
sinnvoll, sondern notwendig. Der DGPPN kann man nur wünschen, dass sie
nicht das nachplappert, was andere ihr vorplappern, sondern sich als
Teil eines Netzwerkes siieht und dieses – wie auch die Ratsuchenden und
deren Überzeugungen selbst – respektiert.